Vingt dieux
Louise Courvoisier, France, 2024o
Totone and his band of friends, local barflies, spend most of their summer scouring the Jura dances. Following the sudden death of his cheese-making father, Totone suddenly finds himself responsible for his 7-year-old sister, and must find a way to earn a living. With his friends, he sets out to make the best Comté cheese, one that will win him the gold medal at the agricultural competition and 30,000 euros.
Das französische Kino scheint endlich bereit zu sein, sich ernsthaft mit der Welt der Bauern zu befassen. Nach Petit paysan (2017), Au nom de la terre (2019) und dem Dokumentarfilm La ferme des Bertrand (2023) legt die junge Jurassierin Louise Courvoisier hier ein höchst gelungenes Debüt vor, das von ihrer Herkunft inspiriert ist und ein Lehrstück frei von allen üblichen Vereinfachungen liefert. Wir entdecken einen 18-jährigen Jungen, der eher dazu neigt, mit seinen Freunden die Dummheiten seines Alters zu machen, als sich für die Arbeit auf dem väterlichen Bauernhof zu interessieren. Als dieser Junge plötzlich ganz auf sich allein gestellt ist und die Verantwortung für sich und seine kleine Schwester übernehmen muss, sieht er nur einen Ausweg: einen Käsewettbewerb zu gewinnen, eine leicht verrückte Idee, die ihn jedoch zu einer reiferen Lebenseinstellung führen wird, dank Marie-Lise, der jungen Bäuerin, die er ausnehmen wollte, um an ihre Milch zu kommen. Die angenehme Überraschung rührt vom realistischen Blick auf diesen Jungen und sein Umfeld: Er erfasst den Mangel an Kultiviertheit und die Rauheit, ohne Zärtlichkeit oder Humor zu vernachlässigen. Auch wenn der Stil nicht unbedingt ein neues Ausnahmetalent ankündigt, findet die Filmemacherin ein schönes Gleichgewicht zwischen einer quasi dokumentarischen Beschreibung und der Fiktion, die von präzis geführten Laiendarsteller:innen lebt. Vergnügen mischt sich zurecht mit leiser Sorge, wenn man diesem jungen Mann und seinen ebenso bescheidenen wie ungewöhnlichen Heldentaten folgt.
Norbert CreutzGalleryo







